Filmclub

Schon im Vorkurs in Merseburg wurde ich auch Mitglied des Filmclubs an der TH Merseburg.

Dazu nutzen wir den Physikhörsaal (HS 6) welcher einen abgeteilen Vorbereitungsraum mit entsprechenden Scheibenfenstern für Filmvorführungen besaß. Ein Mitglied des Klubs hatte sehr gute Kontakte zur Fimldirektion Leipzig, wo wir uns als Art Dauerleihgabe zwei 35 mm  Projektore ausborgen konnten, wie sie normalerweise zu Freilichtveranstaltungen oder bei Wanderkinos benutzt wurden.

Um sie bedienen zu dürfen mußte ich in Leipzig noch ein Prüfung ablegen, mit Geräteaufbau, Filmkleben und Probeumschaltung.

Hauptziel war aber, Filme zu zeigen, die in dieser Art in den normalen Kinos nicht gezeigt wurden. So haben wir aus den Katalogen des Progress Film Verleih (der einzige Film Verleih in der DDR) z.B. alte Stummfilme, bekannte Klassiker  oder Filme, die schon lange nicht mehr gelaufen waren ausgeliehen.

Der Eintritt lag so zwischen 50 Pfennig und einer Mark, je nachdem wie teuer der Film war. Dazu gab es selbstgeschmierte Schmalz- oder Wurstbrote und Bier oder Limo.

Im Gegensatz zum leeren öffentlichen Merseburger Kino hatten  wir immer fast volles Haus (max. 150 Plätze). Kam der Film besonders gut an, hängten wir öfters auch einfach noch eine Vorstellung hinten an.

Highlights waren immer Filme, zu denen wir uns Musiker zu Live Musik Untermalung eingeladen hatten.

So hatten wir z.B. Metropolis ganze 4 Mal gezeigt. Neben der Gorgio Moroder Version 3 mal Stummfilm, einmal mit Klavierbegleitung (dazu hatten wir noch Reißzwecken in die Hämmer gesteckt um einen noch klimperigern Klang zu bekommen), ein mal mit Percussionbegleitung und einmal in der Merseburger Kirche mit Orgeluntermalung.

Auch sonst versuchten wir im Club hin und wieder etwas besonderes zu unternehmen. So besuchten wir z.B. das DEFA Trickfilmstudio in Dresden und ließen uns bei einer Privatführung die Entstehung der verschiedenenen Filme zeigen.